Pflaume The Czar

Pflaume “The Czar”

Pflaume “The Czar”

Pünktlich, quasi als Wachablösung für die allerletzten Früchte der frühreifenden Pflaumen “Magna Glauca”, hat die Ernte der ebenfalls frühen Pflaumensorte “The Czar” eingesetzt.

Die alte Sorte stammt aus England, wo sie 1874 entstand. Sie kam schon im 19. Jahrhundert nach Deutschland.

Früchte der Pflaume “The Czar”

The Czar bringt uns in der Pflaumenzeit als Zweiter seine dicken, besonders saftigen Früchte. Die Reife beginnt meistens in der zweiten Julihälfte; dieses Jahr war sie mit dem 12. August besonders spät.

Die Pflaumen schmecken sehr aromatisch und süß. Die Fruchtschale ist dunkelblau-violett und etwas heller beduftet; das Fruchtfleisch ist goldgelb, manchmal etwas rötlich und löst sich sehr leicht vom Kern.

Pflaume “The Czar” im Garten

Der Baum ist völlig unproblematisch im Anbau; er steht bei uns seit 20 Jahren und bringt ohne Wenn und Aber jedes Jahr eine manchmal erstaunlich große Erntemenge. Die Reife ist stark folgernd; man hat über 2–3 Wochen hin jeden Tag reife Pflaumen.

Da zur Reifezeit bereits die ersten Wespen mitfuttern, ernte ich The Czar genau wie die Magna Glauca am liebsten ab, indem ich die Zweige leicht schüttele. Dadurch fallen 1. nur die wirklich reifen Früchte ab, und 2. laufe ich nicht Gefahr, versehentlich in eine Wespe hineinzugreifen.

Die Pflaumensorte ist selbstfruchtbar, braucht also keine zweite Sorte in der Nähe, um Früchte ausbilden zu können.

Die Schnittmaßnahmen an The Czar halten sich in Grenzen: ein wenig auslichten, hier und da totes Holz entfernen oder zu lang geratene Triebe einkürzen – das war es auch schon.

Pflanzenschutz gegen den Pflaumenwickler ist sinnvoll, damit die Früchte madenfrei bleiben. Da die Reifezeit je nach Witterungsverlauf sehr schwanken kann (bei uns bisher 17.7. = frühester und 12.8. = spätester Erntebeginn), sollte man die Warndienste beachten. Für die Wartezeiten ist es wichtig zu wissen, daß die ersten Früchte nach Beginn der Fruchtfärbung bei gutem Wetter nur noch 10 Tage bis zur Reife brauchen.

Pflaume “The Czar” genießen

Genau wie die “Magna Glauca” ist diese Pflaume in erster Linie für den Frischverzehr geeignet.

Zum Backen sind die Früchte eigentlich ein wenig zu saftig; auf Vollkornteig oder mit einer Schicht Haferflocken auf dem Teig kann man aber durchaus damit sehr guten Pflaumenkuchen backen.

Fazit

Für Liebhaber frischer Pflaumen eine tolle Sorte, die über 2–3 Wochen superleckere Früchte liefert.

5 Gedanken zu „Pflaume The Czar

  1. Ingrid

    Danke für diese interessante Beschreibung der Pflaumen Sorte „Czar“ ich habe es mit große Interesse gelesen. Außerdem finde es ganz super aus der Erfahrung heraus diese Informationen zu bekommen. Bisher kannte ich solche Sorten noch nicht, das macht neugierig auf einen Pflanzversuch.
    Eine schöne Woche und liebe Grüße
    Ingrid

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    1. Hildegard Fuchs Beitragsautor

      Es sind schon einige ungewöhnliche Obstsorten in meinem Garten zu finden … :-). Bevor ich die ersten Bäume vor über 20 Jahren gepflanzt habe, habe ich mich sehr intensiv mit den Sorten beschäftigt, denn nichts ist ärgerlicher, als 3 oder 4 Jahre nach der Pflanzung festzustellen, daß die Frucht gar nicht schmeckt. Und neben dem Geschmack sollte auch die Reifefolge passen, damit es den ganzen Sommer hin über frisches Obst gibt, nicht auf einmal ganz viel und dann gar nichts.
      Das BdB-Handbuch “Obstgehölze” war bei der Auswahl sehr hilfreich; guten Baumschulen haben auch ausführliche Sortenbeschreibungen.
      Viele Grüße
      Hildegard

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  2. Christoph K

    Hallo und vielen Dank für den Beitrag. Jetzt weiß ich, wenigstens woher diese Pflaume kommt und wann sie Reif wird. Habe sie dieses Jahr neben ein paar Kirschen gekauft und bin ganz gespannt auf die Frucht-, aber auch auf die Blütenpracht!!! Da unser Baum noch sehr Jung ist, Höhe ca150cm und dick wie ein Zeigefinger, denke ich, dass der Baum noch ein paar Jahre braucht. Aber erste Blüten habe ich bereits gesichtet. Ab wann sind Ihre Bäume in voller Blütenpracht?

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    1. Hildegard Fuchs Beitragsautor

      Hallo Christoph,
      es kommt auf die Unterlage und damit die Größe des Baums an, wie schnell er zum Fruchten kommt. Je kleiner, desto früher, aber 2–3 Jahre Vorlauf kann er schon brauchen. Mit etwas Glück haben Sie schon im zweiten Standjahr ein paar einzelne Früchtchen.

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  3. Anja Bär

    Danke für die tolle Beschreibung dieser köstlichen Frucht. Ich bin erst heute auf den Namen aufmerksam gemacht worden, nachdem ich in der Baumschule nachfragte. Wir haben in unserem Garten offenbar dieses Obst. Meine Urgroßeltern pflanzten 1938 zwei dieser Bäumchen, neben vielen anderen Obstbäumen, auf ihre gerade erworbenes Land. Den Namen wusste offenbar niemand. Über die Generationen hinweg sagten alle immer „Knäkling“ dazu; vermutlich weil die Früchte so knackig sind. Nun ist einer der beiden Bäume seit Jahren tot, wir mussten ihn fällen. Im letzten Jahr überraschte der Stumpf und mit zwei langen Trieben, die wir nur entdeckten, weil er Früchte trug, die genau so schmeckten, wie die Früchte des gefällten Baumes. Vielleicht und hoffentlich entwickeln sich daraus zwei schöne neue, gut tragende Bäume. Der zweite Baum steht und trägt noch, aber er leidet sehr und ist eben uralt. Wir konnten in diesem Jahr nochmal sehr gut ernten und daraus fantastische Marmelade kochen. Sehr sehr köstlich.
    Ich hoffe sehr, dass wir den Baum mit seinen Früchten noch eine Weile genießen können. Aber 80 Jahre sind schon sehr erstaunlich.

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