Mirabellenaprikose “Aprimira”

Mirabellenaprikose “Aprimira”

Mirabellenaprikose “Aprimira”

Beim Bummel durch einen Gartenmarkt fand ich im letzten Herbst eine seltsame Obstbaumkreuzung, die Mirabellenaprikose “Aprimira”.

Da wir große Fans von sowohl Aprikosen als auch Mirabellen sind, konnte ich dem Baum nicht widerstehen, zumal ich gerade einen alten Birnbaum gerodet hatte, und an dessen Platz ein Loch in der Obstwiese klaffte.

Pflanzen der Mirabellenaprikose

Das junge Bäumchen kam gleich in die Erde – ein Platz mit lehmigem Boden – und überstand den sehr kalten Winter 2012/13 problemlos. Der kleine Baum trieb im Frühling willig aus und brachte sogar einige wenige Blüten hervor, aus denen sich zwei Früchte entwickelten.

Ob diese Frucht tatsächlich eine Kreuzung zwischen Mirabelle und Aprikose ist, wie mancherorts beschrieben wird, bezweifele ich. Der Baum sieht wie ein Pflaumenbaum aus, an Aprikosen erinnern weder Holz noch Blätter.

Frucht der Mirabellenaprikose

Die beiden Früchte zeigten äußerlich deutliche Aprikosenform, allerdings mit ganz glatter, wie poliert wirkender Haut. In der Größe gleichen sie sehr kleinen Aprikosen.

Das “deutliche Aprikosenaroma”, das überall in den Beschreibungen beteuert wird, konnten wir in unseren beiden Früchten nicht feststellen. Aber: die Frucht schmeckt sehr gut, fein-aromatisch, wie eine leckere Pflaume, und die Struktur des Fruchtfleischs ist angenehm fest. Überdies löst sich der Kern gut ab.

Pflanzenschutz für die Mirabellenaprikose

Bei Aprikosen hatte ich bisher nur in ganz seltenen Einzelfällen Probleme mir “Einwohnern”. Die Mirabellenaprikose scheint – genau wie Pflaumen, Mirabellen und Zwetschen – zu den Wirten des Pflaumenwicklers zu gehören und sollte daher entsprechenden mit Pflanzenschutzmaßnahmen versorgt werden.

Fazit

Wer Aprikosengeschmack erwartet, wird leider von der Mirabellenaprikose enttäuscht sein. Wer einfach nur eine leckere Frucht von ungewöhnlichem Aussehen für seinen Garten sucht, hat etwa Mitte August eine wohlschmeckende Ernte in Aussicht, die es nicht an jeder Ecke gibt.

 

 

 

5 Gedanken zu „Mirabellenaprikose “Aprimira”

  1. hansen

    Hallo Hildegard,

    [quote]Ob diese Frucht tatsächlich eine Kreuzung zwischen Mirabelle und Aprikose ist, wie mancherorts beschrieben wird, bezweifele ich.[/quote]
    die Mirabellenaprikose “Aprimira” ist eine Kreuzung zwischen Prunus armeniaca (Aprikose) und Prunus domestica ssp. syriaca – Mirabelle.
    Beide gehören der gleichen Familie an – Rosengewächse – Gattung Prunus

    Grüße
    hansen

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    1. Hildegard Fuchs Beitragsautor

      Hallo hansen,

      leider ist es nicht so – ich habe noch ein wenig dazu gestöbert:
      1. Es gibt ein pdf vom Bereich Obstbau der Forschungsanstalt in Geisenheim, das besagt
      “P 55-73-95 ‘Mirabelle von Herrenhausen’ x ‘unbekannt’”.

      2. Ursprünglich wurden wohl die Eltern mit Mirabelle von Herrenhausen x Orangered (= Aprikose) angegeben. In einem niederländischen Bericht findet man folgende Info:
      “Prof. Dr. Peter Braun van het Forschungsanstalt Geisenheim heeft in augustus 2009 naar ons toe bevestigd dat na genetisch onderzoek vast is komen te staan dat ‚Aprimira‘ inderdaad een volwaardige Europese cultuurpruim is, en derhalve GEEN soortkruising met abrikoos!”
      Zu Deutsch: “Prof. Dr. Peter Baun von der Forschungsanstalt Geisenheim hat uns im August 2009 bestätigt, daß nach genetischer Untersuchung feststeht, daß ‘Aprimira’ tatsächlich eine vollwertige Europäische Kulturpflaume ist und folglich keine Sortenkreuzung mit Aprikose.”
      Demnach räumt Geisenheim inzwischen selbst ein, den Vater der Sorte nicht zu kennen. Die niederländische Baumschule spekuliert über eine unbekannte Pflaumensorte als Vater, schließt aber auch Selbstbefruchtung nicht aus.

      Viele Grüße
      Hildegard

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      1. hansen

        Hallo Hildegard,

        dann bist Du informativ einen Schritt weiter, als ich.
        Da beide Arten der selben Gattung angehören, wäre eine gelungene Kreuzung gar nicht so abwegig gewesen.

        Viele Grüße
        hansen

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        1. Hildegard Fuchs Beitragsautor

          Hallo hansen,

          als ich den Baum gekauft hatte, fand ich die Kreuzung eben deswegen auch nicht so abwegig – bis ich ihn 1. in der Vegetationsperiode gesehen und 2. die Frucht probiert hatte.

          Viele Grüße
          Hildegard

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  2. Martha Jäger

    Ich habe auch eine Aprimira und sie trägt jetzt das dritte Jahr in Folge . Nicht überreich aber doch genug. Der Geschmack der Frucht ist sicher nicht wie der einer Aprikose und sehr viel eher der einer gelben Zwetschge. Ich habe sie letztes Jahr zurückgeschnitten und ausgelichtet. Jetzt wächst sie harmonisch in der Wuchsform und hat auch dieses Jahr wieder einen netten Ertrag. Überragt wird sie von links und rechts zwei Buchen. So steht sie zwar sonnig aber auch geschützt. ich meine, es gefällt ihr so.

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