Himbeeren

Reifende Himbeeren

Reifende Himbeeren

Himbeeren, diese zartschmelzenden, wunderbar aromatischen Früchte, die man fast nirgendwo richtig reif und frisch kaufen kann, gehören zu den wichtigsten Obstsorten im Fuchs’schen Garten. Nicht nur, weil die ganze Familie mehr oder weniger himbeersüchtig ist, sondern weil sie sich auch wunderbar konservieren lassen.

Himbeersorten

Als ich vor mehr als 20 Jahren die ersten Himbeerpflanzen gesetzt habe, hatte ich von gärtnerischem Tuten und Blasen kaum Ahnung. Bei den Schwiegereltern hatte ich mir die Pflanzung am Spalier abgeguckt und zog dann los in den nächsten Gartenmarkt, Pflanzen einzukaufen. Weitere bekam ich von der Schwiegermama und von freundlichen Nachbarn, von denen ohnehin niemand mehr wußte, wie die Sorten heißen.

Daß Himbeere längst nicht gleich Himbeere ist, war mir damals keineswegs bewußt. Daher habe ich es leider versäumt zu dokumentieren, in welcher Reihe welche Sorte sitzt.

Insofern kann ich von meinen Himbeersorten – es sind insgesamt sieben an der Zahl – lediglich eine einzige benennen, die ich mir, weil zweimal-tragend, extra ausgeguckt hatte: die schweizerische „Zefa 3“ ist beim Sommerertrag relativ spät und bringt tiefdunkelrote, längliche und sehr aromatische Beeren. Etwa Anfang September bringen viele der Pflanzen noch eine kleine Zweiternte, die keine große Menge ausmacht, aber den Beute- und Naschtrieb befriedigt.

Himbeeren kultivieren

Himbeeren sind recht problemlos zu kultivieren. Die Pflanzung entlang eines Spaliers (fertige Höhe ca. 1,40–1,50 m) hat den Vorteil, daß man ein wenig Ordnung in die wild austreibenden Triebe bekommt. Für ein Spalier reichen zwei 2 m lange Holzstickel, die man der Stabilität wegen im oben Bereich am besten mit einer Dachlatte verbindet. Dazu kommen noch 2–3 Drähte, fertig.

Wer genügend Geduld hat, ein Jahr abzuwarten, kann mit 4–5 Pflanzen je Meter starten. Sie bilden bald neue Triebe, und die Lücken in der Reihe schließen sich von ganz alleine. Wer schnell viel ernten will, kann bis zu 10 Pflanzen je Meter setzen.

Himbeeren sind Starkzehrer, das heißt sie brauchen viel Nährstoffe. Für etwas Bodenabdeckung sind sie ebenfalls dankbar, denn nackte Erde trocknet viel schneller aus als abgedeckte. Die Abdeckung kann Kompost, Grasschnitt, Häcksel, Stroh oder Rindenmulch sein – was man zur Hand hat. Während der Reifezeit sollte man auch auf genügende Wasserversorgung achten.

Nach der Ernte werden alle abgetragenen Triebe ebenerdig abgeschnitten, denn die Himbeere trägt ausschließlich am einjährigen Holz. Das heißt: Neue Triebe dieses Jahres werden im nächsten Jahr tragen. Da regelmäßig mehr neue Triebe da sind, als den Pflanzen guttut, lichtet man aus, indem man die schönsten Ruten stehenläßt und die schwachen sowie alle aus der Reihe tanzenden am Boden abschneidet. Maximal 10 Triebe je Meter sind eine bewährte Zahl. Sie werden am Drahtrahmen angebunden.

Wer in Versuchung kommt, die Himbeeren dichter wachsen zu lassen, wird möglicherweise etwas mehr ernten, hat aber Probleme, im Dickicht zwischen alten, tragenden und neuen, für das nächste Jahr austreibenden Trieben durchzukommen. Zudem neigen die Früchte bei feuchter Witterung weniger leicht zum Schimmeln oder Faulen, wenn die Triebe luftig genug stehen.

Standorte für Himbeeren

Als Waldrandpflanze tut man Himbeeren keinen Gefallen, ihnen einen ganztägig vollsonnigen Platz zuzuweisen. Halb Sonne, halb Schatten gefällt ihnen bedeutend besser.

Einige meiner Himbeerreihen stehen an der Westseite des Nußbaums, der ihnen bis gegen Mittag Schatten spendet, der Rest gedeiht an der Fleckenmauer, die sie ab dem frühen Nachmittag beschattet.

Himbeeren ernten

Wie auch bei den Erdbeeren gilt: ab kommt nur, was wirklich reif ist. Die unterschiedlichen Himbeersorten sind sehr verschieden in ihrer Färbung. Reif sind die Beeren alle erst, wenn sie 1. auch an der Spitze genauso dunkel wie am Kelchrand sind und 2. “in die Hand springen”. Heißt: eine Himbeere, an der man ziehen muß, möchte noch einen oder zwei Tage weiterreifen. Wirklich reife Früchte kommen einem quasi entgegen und lassen sich fast spielerisch leicht pflücken.

Ich kann jedem bei der Himbeerernte nur empfehlen, die volle Reife abzuwarten – das Geschmackserlebnis ist bei weitem intensiver!

Himbeeren waschen?

Es ist jedes Gärtners persönliche Philosophie, ob Himbeeren gewaschen werden müssen oder nicht. Die Beeren sind sehr empfindlich, nach dem Waschen kann man sie nur mit allergrößter Vorsicht abseihen, ohne sie zu vermatschen. Ich verwende sie daher fast ausschließlich ungewaschen, wobei ich während längerer Trockenperioden die Himbeersträucher beim abendlichen Gießen gerne abbrause, um dann die am Stock gewaschenen und wieder abgetrockneten Früchte morgens früh zu ernten.

Himbeeren konservieren

Der Löwenanteil der Himbeerausbeute schafft es erst gar nicht bis in die Konservierung. 🙂 Bei der Ernte herrscht das von-der-Hand-in-den-Mund-Prinzip, und ein Gutteil der Beeren, die den Weg bis in die Küche schaffen, kommt in Form von Himbeerquark, Himbeerböden oder ganz einfach “ohne alles” frisch auf den Tisch. Besonders lecker zu frischen Himbeeren schmeckt übrigens der trockene Schwarzriesling, da er ganz ähnliche Aromanuancen hat.

Unsere bevorzugte Konservierungsmethode für Himbeeren ist das Einfrieren. Die Beeren kommen dazu nur locker geschichtet in möglichst flache Gefrierdosen. Oft pflücke ich sie direkt in diese Gefäße. Die gefrorenen Himbeeren finden hauptsächlich als Kuchenbelag auf Biskuitböden ihre Verwendung.

Als überzeugter “Marmeladiker” produziert meine Mutter außerdem jedes Jahr eine größere Partie Himbeermarmelade, damit sie trotz gelegentlich einfallender Kinder und Enkel auch etwas davon für den eigenen Bedarf übrig behält. 🙂

 

2 Gedanken zu „Himbeeren

  1. Diego

    Also wir haben viele Himbeersträucher in der prallen Sonne und einige andere Sträucher im Schatten beide Standorte gedeihen super und werfen viele Früchte ab. Waschen tu ich se auch nie. Wie alle Früchte, die ich im Garten habe, esse ich sie direkt vom Strauch. Da ist noch keiner dran gestorben…

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