Brombeeren

Brombeeren

Brombeeren

Ob Dornröschen wohl wußte, welches Glück sie hatte, daß ihr Schloß nur von Rosen und nicht von Brombeeren überwachsen war? Der wackere Prinz hätte – nur mit Säbel oder Degen bewaffnet – ohne schweres Rodungsgerät keine Chance gehabt … 🙂

Liebhaberobst Brombeeren

Sie sind tiefschwarz und dick, ihr Saft färbt Kleidung und Finger, und sie schmecken ganz köstlich: die Brombeeren bilden den krönenden Abschluß des Beerenreigens im Fuchs’schen Garten.

Brombeerfans finden im Lebensmittelhandel leider kaum einmal wirklich reife Früchte. Da heißt es, mit robuster Kleidung und festen Schuhen losziehen und schauen, wo im Umkreis wildwachsende Brombeerhecken zu finden sind – oder sie in einem nicht gar zu knapp bemessenen Teil des Gartens selbst anbauen.

Brombeersorten

Der Gartenfachhandel bietet einige Brombeersorten, darunter stachellose, die ich – nachdem ich sie anderswo probieren konnte – mangels Aroma sofort wieder von der Pflanzliste gestrichen habe.

Stattdessen kultiviere ich “Feld-, Wald- und Wiesenbrombeeren”, das heißt, ich habe irgendwo, wo ich in freier Natur schöne Brombeeren gefunden habe, einfach ein paar Triebe abgeschnitten und eingepflanzt.

Dieses Verfahren funktioniert bei Brombeeren am besten im Frühjahr oder im Herbst: Steckling schneiden, schön tief einpflanzen und gut angießen … fertig ist die Brombeerpflanze.

Brombeeren kultivieren

Nichts leichter als das: Brombeeren wachsen praktisch überall. Kein Boden ist ihnen zu steinig, kein Platz zu schattig; sie kommen überall hoch.

Legt man Wert auf gute Früchte, sollten die Brombeeren allerdings einen nicht gar zu schattigen oder besser einen sonnigen Platz bekommen. Bei uns stehen sie morgens im Schatten des Mandelbaums, ab Mittag haben sie volle Sonne.

Ihrer Wüchsigkeit wegen wird an den Brombeeren oft mit Nährstoffen und Wasser gespart. Aber: Ein Händchen voll Dünger (handelsüblicher Volldünger) im Frühjahr unterstützt die Pflanzen, auch für Wassergaben in trockenen Perioden sind sie dankbar und bringen umso größere, schönere ihrer saftigen Beeren.

Unter den Brombeeren kann man mit einer dicken Schicht Kompost, Grasschnitt, Häcksel etc. mulchen, damit der Boden nicht dauernd bearbeitet werden muß.

Wenn Du zur Brombeere gehst, vergiß die Schere nicht 🙂

So wüchsig Brombeeren sind, so aufwendig ist ihre Pflege, will man nicht binnen weniger Wochen ein undurchdringliches, dorniges Gestrüpp züchten.

Ein stabiles Spalier ist für die Brombeerkultur unerläßlich, an dem die Triebe angebunden werden können. Auf 2 x 5,50 m Länge habe ich jeweils zwei Brombeerpflanzen, die ihr Spalier mit Leichtigkeit begrünen.

Neben dem Winterschnitt, bei dem man wie bei den Himbeeren die abgetragenen Triebe entfernt und die neuen Triebe reduziert, brauchen die Brombeersträucher über die Vegetationsperiode hin regelmäßigen Rückschnitt.

Die Ruten werden leicht mehrere Meter lang, und wo immer sie Bodenberührung haben, bilden sie stehenden Fußes Wurzeln. Aus den Blattachseln der Ruten wachsen in enormem Tempo Geiztriebe, die ebenfalls stattliche Längen erreichen können. Um das Wachstumsgeschehen am Brombeerspalier im Zaum zu halten, empfiehlt es sich, mindestens alle 14 Tage einen Auslichtungsschnitt vorzunehmen und die wild wuchernden Triebe zurechtzustutzen.

Brombeeren ernten

Die Brombeerernte ist eine stachelige Angelegenheit. Spätestens jetzt merkt man, wo man die Triebe zu dicht hat stehen lassen, und wo noch ein wenig Auslichtung vorteilhaft gewesen wäre. Für den eifrigen Pflücker sollte eine gute Pinzette in greifbarer Nähe sein, um ggf. Dornen gleich entfernen zu können.

Ab etwa Anfang August reifen die leckeren Früchte, die in lockeren Fruchtständen von den Trieben herabhängen. Während der Reife verfärbt sich die Beere von grün über rötliche Töne bis zum tiefen Blauschwarz der Vollreife.

Schwarz ist nicht gleich reif!

Aber Achtung: oftmals werden Brombeeren geerntet, sobald sie schwarz sind – ein fataler Fehler, der saure, fast aromalose Früchte liefert.

Erst im allerletzten Stadium der Reife bildet die Brombeere ihre Süße und ihr unvergleichliches Aroma. Reife Früchte

  • sehen prall aus mit wie aufgeblasen wirkenden Einzelbeerchen,
  • sind weich und
  • fallen fast von selbst in die pflückende Hand.

Testen Sie einmal den Geschmack einer weichen, wirklich reifen Brombeere im Vergleich zu einer, die “nur schwarz” ist!

Für den Transport der Ernte empfehlen sich flache Schalen, damit sich die Früchte nicht gegenseitig zermatschen.

Brombeeren konservieren

Schon bei der Ernte “verdunstet” ein Gutteil unserer Brombeeren – man kann eigentlich gar nicht an ihnen vorbeigehen, ohne zuzugreifen und zu naschen.

Frisch schmecken sie super auf Kuchen, im Müsli, zu Eis, mit Quark … oder einfach so. Eine Schüssel Brombeeren auf dem Tisch leert sich fast von alleine. 🙂

Die Früchte sind hervorragend für Marmelade oder Saft geeignet. Außerdem friere ich jedes Jahr eine größere Menge davon ein, um über Winter damit Obstböden belegen zu können. Damit die Beeren schön in Form bleiben, setze ich sie auf ein Gefriertablett (das bei unserer Truhe zum Zubehör gehörte). Sobald sie gut durchgefroren sind, kommen sie in Beutel.

 

 

 

2 Gedanken zu „Brombeeren

  1. Ingrid

    Danke liebe Hildegard Fuchs, für  diesen sehr informativen und schönen Bericht über die Brombeeren.
    Wir mögen sie  auch sehr  gerne und kultivieren welche im Garten.  Meist gehe ich trotzdem auf die Suche im Wald, wegen des anderen Aromas oder mische die Früchte. Ich kann es kaum erwarten bis es jetzt endlich losgeht, die 1. Früchte hängen schon und dann findet für dieses Jahr  die letzte Beerenschlacht in meiner Küche statt. Was nicht heißt, dass wir die Früchte nicht auch im Winter gerne als Dessert oder Kuchen bei Schnee und Eis genießen, dann aus dem TK. Was ich dieses Jahr auch wieder gerne mache ist einen Aufgesetzten Wein mit Brombeeren, dafür nehme ich die Rest der Früchte  aus der Geleeherstellung, gieße sie mit Wein auf  und lasse das Ganze  ein paar Wochen sich entwickeln. Sicher nichts Neues für eine Winelady,  war mir aber  so danach mal hier zu schreiben. Noch ein paar Rezepte aus meinem Blog mit Brombeeren zu hinterlassen:

    http://auchwas.blogspot.de/search/label/Brombeeren.

    Herzliche Grüße und noch eine schöne Woche
    Ingrid

    Antworten
    1. Hildegard Fuchs Beitragsautor

      Hallo Ingrid,

      das nenne ich mal einen konstruktiven Beitrag. 🙂 Bei uns ging die Ernte letztes Wochenende los, gestern hatte ich von meinen vier Pflanzen über 3 kg, *freu*. Einen Aufgesetzten habe ich noch nie ausprobiert, muß da noch Zucker dran? Ich will diese Woche ausprobieren, selbst Brombeereis zu machen.

      Wünsche ebenfalls eine schöne Woche,
      Gruß
      Hildegard

      Antworten

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