Webseite – die Technik im Hintergrund

Wer sich als Verbraucher durch das Internet bewegt, möchte möglichst zügig die gewünschte Information oder Unterhaltung finden, die er/sie sucht. Nur wenige Internetnutzer machen sich Gedanken darüber, welche Technik hinter einer Webseite steckt.

Aller Anfang ist HTML

“HTML” hat wohl jeder, der im Internet surft, schon einmal gehört. Es ist die Abkürzung für den englischen Begriff “Hypertext Markup Language”, zu Deutsch “Übertext-Auszeichnungssprache”. Dieser Terminus klingt so absurd, daß man sich zunächst gar nichts darunter vorstellen kann.

Hinter HTML steckt eine recht einfache Codierung, die Texte und Bilder für Internetseiten formatiert. Im Ein-Aus-Lichtschalterprinzip werden Überschriften und Textblöcke von den ein- und wieder ausschaltenden HTML-Befehlen umgeben, vereinfacht dargestellt etwa nach dem Schema:

<Anfang Überschrift> Hier kommt die Überschrift hinein <Ende Überschrift>.

Mit HTML lassen sich statische, also unveränderliche Seiten generieren. Es kann Texte und Bilder platzieren, Tabellen formatieren, geordnete und ungeordnete Listen anlegen, Schriftgrößen, -schnitte und -auszeichnungen zuordnen.

Noch vor 10 Jahren war es durchaus üblich, das Layout ganzer Seiten mit einer HTML-Tabellenstruktur aufzubauen, um die Elemente einer Seite nach Wunsch anordnen zu können.

CSS für schöneres HTML

Die ehemals komplizierten, kunstvoll arrangierten Tabellenlayouts wurden mit Verbreitung der “Cascading Style Sheets”, kurz CSS abgelöst. Ähnlich den Formatvorlagen in der Textverarbeitung ermöglichen diese Stile es, einheitliche Formatierungen zentral abzulegen. Will man beispielsweise alle übergeordneten Überschriften (HTML: h1) rot färben, so ist dies mittels CSS mit einer einzigen Änderung im Code möglich.

Für kleine, informative Webauftritte, die nur wenige Seiten umfassen und weder Datenbank noch Interaktion benötigen, kann man alleine mit HTML und CSS sehr attraktive und technisch einwandfreie Ergebnisse erreichen.

Baukastensystem für die Webseite mit php

Ganz anders sieht es aus, wenn die Anzahl der Einzelseiten eine gewisse Menge überschreitet. Da in der Regel jede Seite mit Grundelementen wie Kopf und Navigation ausgestattet wird, wird es bei einer größeren Seitenmenge schnell lästig, jede Änderung auf jeder einzelnen Seite wiederholen zu müssen.

Die Programmiersprache php bietet hier Abhilfe, denn mit php lassen sich einzelne Bausteine innerhalb des HTML-Codes nach Bedarf einfügen.

Php wird “serverseitig” ausgeführt. Das heißt, daß der Server, auf dem die Seite gehostet wird, die programmierten Aufgaben erledigt und die Seite dann im HTML-Format an den Browser schickt. Man kann daher im Quellcode einer Webseite nicht erkennen, ob sie am Stück auf dem Server liegt, oder aus einzelnen Teilen zusammengesetzt wird.

Wenn Sie einen Blick auf unsere Startseite oder auf die verschiedenen Seiten hier im Blog werfen, finden Sie dort Elemente, die über alle Seiten hinweg gleich sind: alle Seiten haben das gleiche Bild im Kopfbereich, unter dem die Navigationsleiste angeordnet ist. Eine weitere, kleine Navigation befindet sich am Fuß des Browserfensters. Diese Bausteine sind separat gespeichert und werden auf den einzelnen Seiten eingebunden.

Sofern eine Änderung zum Beispiel in der Navigation notwendig ist, weil eine neue Seite eingefügt werden soll, so muß diese Ergänzung nur im Navigationsbaustein eingebaut werden und wird dann auf allen Seiten übernommen.

Das Einbinden von Bausteinen ist nur ein einzelner, winziger Aspekt der Programmiersprache. Sie liegt vielen großen und leistungsfähigen Programmen zugrunde, darunter unser Shopsystem und die hier verwendete Blogsoftware WordPress.

Datenbank für die Webseite

Sofern man via Webseite mit seinen Besuchern interagieren und Daten speichern möchte, benötigt man dazu entsprechende Speichermöglichkeiten.

Eine Datenbank dient dazu, in komplexeren Webseitensystemen wie im Online-Shop einerseits alle Informationen zur angebotenen Ware zu liefern und andererseits die Daten von Kunden entgegenzunehmen.

Daß solche Systeme besonders vor unberechtigten Zugriffen geschützt sein müssen, versteht sich von selbst. Für die Datenübertragung verwenden wir im Shopsystem daher die SSL-Verschlüsselung, eine Technik, die das “Mithören” von Kundendaten unmöglich macht.

Auch die Sicherung der Administratorzugänge ist von allerhöchster Wichtigkeit. Welche Sicherheitsvorkehrungen wir im Einzelnen getroffen haben, möchte ich aus naheliegenden Gründen hier nicht erläutern. 🙂

Never ending story: Updates – lästig, aber notwendig

Ich kennen keinen Webmaster, der mit seinem Webprojekt jemals wirklich “fertig” geworden wäre. Mit fortschreitender Technik verändern sich die Bedürfnisse; Rechner und Server werden immer schneller und leistungsfähiger, und neue Techniken erobern das Internet.

Aus diesem Grund sind regelmäßige Updates der Programme unabdingbar, allein schon deshalb, um sicherheitstechnisch auf dem aktuellsten Stand zu bleiben. Daneben sind die Browserkompatibilität und seit einigen Jahren die verstärkte Nutzung mobiler Geräte zu beachten.

Updates bei WordPress

WordPress macht seinen Nutzern die Aktualisierung sehr bequem: im Administrationsbereich wird die Verfügbarkeit neuer Versionen bekanntgegeben. Danach kann der Webmaster selbst entscheiden, ob er die Updates für Programm oder “Plugins” (Zusatzbausteine) nutzen möchte.

Ein wenig Handarbeit ist vorher und nachher dennoch angesagt: vor dem Update ist es unbedingt empfehlenswert, die aktuellen Daten komplett zu sichern, damit man auf diese Sicherung zurückgreifen kann, falls etwas schiefgeht.

Bei Versionsupdates liefert WordPress leider immer auch die den Besucher duzenden Sprachdateien neu mit. Glücklicherweise kann man die “Sie”-Version auf der WP-Seite herunterladen und dann wieder nachrüsten. Sollten Sie also einmal auf diesem Blog die allgemeine Anrede mit “Du” vorfinden, bin ich vermutlich gerade dabei, ein eben installiertes Update wieder auf “Sie” umzustricken.

Updates im Shop

OS Commerce ist eine weltweit sehr weit verbreitete Shopsoftware, deren offener Quellcode und eine riesige Anzahl von “Addons” (so heißen die Zusatzbausteine bei OSC) eine fast unüberschaubare Vielzahl von Möglichkeiten bieten.

Bedingt durch die intensive Individualisierung gleicht kaum einer dieser Shops dem anderen. Daher ist die Aktualisierung des Programmes sehr viel aufwendiger als im Blog.

Bei jedem Update der php-Version durch den Hoster ist auch ein Update des Shops fällig, um dessen Funktionen an die neue Version anzupassen. Php liefert zu jeder Version eine ausführliche Beschreibung, der man entnehmen kann, welche Befehle oder Funktionen angepaßt oder ersetzt werden müssen.

Freud und Leid des Webmasters

Als ich 2004 die Gestaltung der Webseite für das Weingut übernahm, hatte ich nicht die leiseste Ahnung, worauf ich mich einließ, und was alles auf mich zukommen würde. Aus der ursprünglichen Visitenkarte im Web wurde schnell eine stetig wachsende Sammlung von Seiten rund um den Wein.

Der Shop kam 2009 als logische Konsequenz dazu, und damit hielt php Einzug in mein Arbeitsgeschehen. Glücklicherweise bot die Abendakademie in Mannheim einen hervorragenden Einführungs-Crashkurs, in dem ich die Grundlagen der Internetprogrammierung lernte.

Auch wenn ich nie das Gefühl habe, die Webseite einmal fertig zu haben, so ist die Arbeit an der Seite spannend und abwechslungsreich.

Für jede konstruktive Kritik bin ich übrigens dankbar, denn leider wird man gar zu schnell betriebsblind. 🙁

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