Süßkirschen “Burlat”

“Burlat”, eine sehr früh reifende Süßkirsche

“Burlat”, eine sehr früh reifende Süßkirsche

Wer liebt sie nicht, die Süßkirschen. Die leckeren Früchte gehören zu unseren Lieblingsobstsorten. Da ich nicht so gerne “Einwohner” darin mag – auch wenn manche Zeitgenossen von “kostenloser Fleischeinlage” reden und mir empfehlen, ich solle mich nicht so anstellen – fiel die Wahl beim Pflanzen des ersten Süßkirschbaums auf eine ganz frühe Sorte.

Grund dafür: Wenn diese frühen Süßkirschen reifen (1.–2. Kirschwoche), sind die Kirschfruchtfliegen, deren Maden sich in den Früchten entwickeln, noch gar nicht unterwegs, und die Kirschen bleiben daher in der Regel “fleischfrei”.

Gefiederte Süßkirschen-Liebhaber

Leider haben die Frühsorten einen großen Nachteil: sie erfreuen sich allergrößter Beliebtheit bei den gefiederten Gartenbewohnern. Amseln und Stare finden sie ganz köstlich … leider so sehr, daß man – so man gerne selbst ein paar seiner Kirschen essen möchte – um gezielte Vogelabwehr nicht herum kommt.

Gegen die Süßkirschen-Räuber

In den ersten Lebensjahren des Baumes (gepflanzt 1992) fielen die zunächst ohnehin wenigen Früchte ganz den Vögeln zum Opfer. Irgendwann reichte es mir dann: die Idee, brüderlich zu teilen, nämlich die obere Hälfte für die Vögel, die untere für die Menschen, wurde von den Vögeln keineswegs geteilt.

Im Gegenteil: kaum schlägt die Färbung der Kirschen von gelb nach rötlich um (wenn die Früchte also eigentlich noch viel zu unreif zum Essen sind!), fallen die Vögel schon ein und futtern hemmungslos, was sie erwischen. Dann hängen zahllose halb abgefressene Früchte und abgefressene Kerne im Baum, deren Saft herabtropft und die wenigen heil gebliebenen Kirschen klebrig werden läßt.

Abwehrmaßnahmen

Die Verwendung von Netzen wird vielerorts empfohlen, um die Vögel auszusperren. Ich kann mir allerdings kaum vorstellen, wie ich ein Netz über den (großen) Baum hängen könnte, ohne dabei mindestens fünf Mann an Helfern zu haben und ohne dabei allerhand Triebe abzureißen. Daß das Netz nachher auch wieder runter muß, versteht sich von selbst. Daneben ist es vermutlich bei der Ernte hinderlich, und es birgt die Gefahr, daß Vögel sich darin verheddern und verletzen oder sogar totzappeln.

Als recht wirkungsvoll hat sich die Verwendung von glitzerndem und spiegelndem Material gezeigt: ausgediente CDs lassen sich mit einer langen Schnur prima im Baum aufhängen. Hängen sie frei nach allen Seiten, drehen sie sich beim leisesten Windhauch und zaubern Lichtreflexe, die den freßlustigen Räubern anscheinend nicht geheuer sind. Für einen Kirschbaum mittlerer Größe sollten es schon mindestens 20–30 CDs sein. Nach der Ernte müssen sie wieder abgehängt werden, damit sich die Amseln und Stare nicht daran gewöhnen.

Vogelscheuchen in Form von Ballons oder Vogelattrappen kann ich mir als wirksam vorstellen, sofern sie richtig angebracht werden können. Sollten sich meine Kirschräuber zu sehr an die CDs gewöhnen, werde ich damit einen Versuch wagen.

Süßkirsche “Burlat” im Garten

Die Sorte wächst ganz problemlos; auch mit dem Schnitt hat man bei Süßkirschen nicht viel zu tun. Die Früchte werden (sofern sie voher nicht gefressen werden) leuchtend rot, schmecken aromatisch-süß und haben hellen Saft.

Im Netz habe ich Infos gefunden, daß “Burlat” selbstfruchtbar sei. Dem widerspricht das BdB-Handbuch “Obstgehölze”, das auch gleich eine Tabelle der Befruchtersorten mitliefert.

Fazit: eine empfehlenswerte Sorte, wenn man keinen Pflanzenschutz betreiben möchte und das Vogelfraßproblem in den Griff kriegt.

Ein Gedanke zu „Süßkirschen “Burlat”

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