Igel im Garten

Igel

Igel

Als ich gestern in unser neben dem Garten liegendes Hallengelände hineinfuhr, bewegte sich etwas auf der Wiese hinter der Halle.

Es dauerte einen Moment, bis ich kapierte, daß dort ein Igel herumspazierte, denn morgens um neun ist nicht die übliche Zeit, in der die eher dämmerungs- und nachtaktiven Tiere unterwegs sind.

Bis ich das Tor hinter mir zugemacht hatte, war der Igel aus dem Blickfeld verschwunden. Also ließ ich die Hunde aus dem Auto und lief in den Garten. Dort schwänzelten meine beiden treuen Bewacher, die immer viel schneller als ich sind, ganz aufgeregt um einen Fleck zwischen den Obstbäumen: der Igel hatte sich ins Gras gekauert, war aber neugierig genug, sich nicht zusammenzurollen, sondern nur geduckt zu spähen, wer um ihn herumtollt.

Da sich der Igel wenig geneigt zeigte, mit den Hunden zu toben, ließen sie sich brav zurückrufen. Zunächst blieb er – ein kapitaler Bursche von gut und gerne 25 cm Länge – noch ein Weilchen sitzen und bot mir freundlicherweise Gelegenheit, ihn zu fotografieren. Dann marschierte er unter aufmerksamer Beobachtung der Hunde zielsicher weiter gen Zaun, wo er sich zu einer Verschnaufpause niederließ.

Als ich ihm eine halbe Pflaume vor die Nase legte, ließ der Igel sie sich mit offensichtlichem Behagen schmecken. So gestärkt machte er sich wieder auf den Weg, verließ den Garten durch einen kleinen Durchschlupf im Zaun und marschierte auf die gegenüberliegende Pferdekoppel.

“Nutztier” Igel

Igel sind sehr willkommene Gäste im Garten. Grundsätzlich finde ich die Tiere höchst sympathisch – ich mag schließlich auch Kakteen 🙂 –, und besonders ihre putzigen Gesichter gefallen mir.

Darüber hinaus sind Igel sehr nützlich, weil sie allerhand Ungeziefer, allem voran Schnecken vertilgen. Wenn sie gelegentlich auch an heruntergefallenem Obst naschen, gönne ich ihnen diesen Leckerbissen von Herzen.

Igel-Paradies

Um Igeln – und wer oder was immer dort noch hausen mag – einen Unterschlupf zu bieten, habe ich in der hinteren Gartenecke, halb unterm Kirschbaum im Schatten, einen “Grobkomposthaufen” angelegt.

Dorthin kommt alles, was für den normalen Kompost oder zum Schreddern nicht geeignet ist wie kleinere Schnittabfälle, Wurzelunkräuter etc. Der Haufen ist, wenn er auch jedes Jahr ein wenig zusammensackt, relativ locker. Ich rühre ihn in keiner Weise an: hier wird nichts entnommen, umgesetzt oder sonstwie bewegt, lediglich gelegentlich etwas nachgelegt.

Im von Geißblatt, Winden und Zaunrüben überrankten “Obergeschoß” des Grobkomposts brütet übrigens alle Jahre wieder eine Amsel, die sich zwischen den Ranken dort anscheinend sicher aufgehoben fühlt.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert