Grasmilben

Der Feind ist winzig klein und daher praktisch unsichtbar. Er lauert im Gras, auf Bäumen, Hecken und Sträuchern – überall, wo es grünt.

Findet er ein warmblütiges Opfer, sucht er sich auf diesem einen gemütlich-warmen Platz und gräbt sich in die Haut des Opfers ein.

Die Rede ist von Grasmilben, die man unter vielen verschiedenen Namen findet:

  • Erntebeiß
  • Erntemilben
  • Herbstmilben
  • Herbstgrasmilben

Hochsaison für Grasmilben

Ab Ende Juli/Anfang August beginnt die Saison der Grasmilben. Es sind die Larven dieser zur Spinnenfamilie gehörigen Tiere, die sich einen Wirt suchen, um sich weiterentwickeln zu können. Die nur 0,2–0,3 mm kleinen Tierchen saugen kein Blut, sondern haben es auf die Lymphflüssigkeit abgesehen.

Einmal auf einem leckeren Warmblüter gelandet, suchen sie sich einen Platz, vorzugsweise wo möglichst dünne Haut auf Haut trifft, oder wo Kleidung und Unterwäsche eng anliegen. Dort bleiben sie, sofern sie nicht weggekratzt oder -gescheuert werden, einige Stunden oder Tage und verursachen durch ihren Biß unangenehme rote Quaddeln, die sehr stark jucken.

Die Bisse sehen sehr unterschiedlich aus: sie reichen von kleinen roten Pünktchen bis zu größeren, unregelmäßig geformten roten Flecken.

Wehret den Grasmilben!

Es gibt viele Hinweise und Tips, wie man sich gegen die winzig kleinen Biester zur Wehr setzen kann; die meisten davon zielen darauf ab, sich von oben bis unten, mit Strümpfen über Hosenbeinen in hohen Stiefeln zu vermummen.

Diese Praxis mag funktionieren, ist aber bei sommerlichen Außentemperaturen mehr als unpraktisch.

Da ich mich bei den lästigen Tieren leider auch großer Beliebtheit erfreue, habe ich für mich eine bessere Abwehrtechnik gefunden: Statt auf Vermummung setze ich auf ganz lose Kleidung, also möglichst weite T-Shirts und Hosen, die kaum irgendwo anliegen. Ideal (aber leider unpraktisch bei der Gartenarbeit) ist ein wallendes Gewand, das nur ganz locker um den Körper fällt.

Das “Untendrunter” beschränke ich auf das Minimum. Wo enger Sitz, wie z.B. am Hosenbund, gar nicht zu vermeiden ist, reibe oder sprühe ich mich mit einem Insektenabwehrmittel ein.

Sofort, wenn ich vom Garten nach Hause komme, dusche ich lange und intensiv. Viel heißes Wasser und viel Seife scheinen die Grasmilben, die sich auf der Suche nach einem “Futterplatz” noch nicht in die Haut hereingegraben haben, erfolgreich zu vertreiben.

Die gesamte Gartenkleidung kommt entweder nach draußen zum Abschütteln und Lüften oder – noch besser – gleich in die Wäsche.

Lieblingsplätze der Grasmilben

Nach einem “normalen” Gartennachmittag, wo ich hier und dort ernte, Pflanzen anbinde usw., hilft diese Vermeidungstechnik im Allgemeinen sehr gut.

Verstärkt kommen Bisse dann auf, wenn man sehr nah an und unter Pflanzen arbeitet. Beim Auslichten der Himbeeren hatte ich dieses Jahr Pech und wurde von besonders vielen Grasmilben erwischt.

Stangenbohnen scheinen ebenfalls bei den Grasmilben beliebte Startplätze zu sein. Ich habe mir daher angewöhnt, diese erst am Ende jedes Gartengangs zu ernten, damit alle auf mir gelandeten Viecher daheim gleich wieder abgeduscht werden.

Bisse von Grasmilben behandeln

An Grasmilbenbissen hat man viel länger “Spaß” als an gewöhnlichen Mückenstichen; die Bißstellen können tagelang jucken.

Mit der Hitzebehandlung wie bei Mücken- und Wespenstichen hatte ich bisher nur eingeschränkt Erfolg. Ich helfe daher noch mit einem Medikament aus der Apotheke nach, das einerseits die Milben abtötet und andererseits den Juckreiz mildert. “Crotamitex” ist ein Präparat zur Behandlung von Krätze; in der Gelform brennt es ein wenig beim Auftragen, mildert aber den Juckreiz viel stärker als die Salbe.

4 Gedanken zu „Grasmilben

  1. Jasmin

    Hallo

    jetzt weiß ich auch was bei mir ständig juckt. Dachte immer das sind Mückenstiche aber dank deiner Beschreibung kam ich wohl drauf, dass es eher Grasmilben sind.

    Danke für deine Tipps Gruß

    Antworten
    1. Hildegard Fuchs Beitragsautor

      Hallo Jasmin,
      mich hat auch erst der Arzt drauf gebracht… auf die Biester muß man als Laie erst mal kommen! ;-(
      Wünsche Dir viel Erfolg, sie in Zukunft zu vermeiden.
      Gruß
      Hildegard

      Antworten
  2. Rüdiger Weis

    Mit dem Erntebeiß (Grasmilbe) quäle ich mich schon einige Jahre. Jedes Mal vor dem Gang in den Garten an den von den Milben bevorzugten Stellen mit Autan einreiben hilft. Trotzdem kann man manchmal die Stiche nicht vermeiden. Zur Linderung des Juckreizes hilft ein einfaches aber sehr (!!!) wirkungsvolles Rezept: Mit frischen, zerquetschten Spitzwegerichblättern den Stich heftig einmassieren. Ich wollte es auch nicht glauben. Aber es hilft wirklich!

    Bei mir im Bad steht ein Wasserglas mit einer ausgerupften Spitzwegerichpflanze. Versuchen Sie es und berichten Sie hier in diesem Forum und geben Sie gegebenenfalls diesen Tipp weiter!

    Herzliche Grüße aus dem Breisgau und juckfreie Nachtruhe
    Rüdiger

    Antworten
    1. Hildegard Fuchs Beitragsautor

      Hallo Rüdiger,

      das hört sich wie ein toller Geheimtip an – vielen Dank! Bisher kannte ich Spitzwegerich nur als Tee gegen Husten … gegen die Grasmilbenbisse probiere ich ihn gerne aus. Hauptsache, dieser lästige Juckreiz hört auf!

      Auf http://www.heilkraeuter.de/lexikon/spitzweg.htm lese ich gerade, was der Spitzwegerich noch alles kann. Die Liste der Anwendungsbereiche ist beeindruckend lang, und dort wird sein Saft ausdrücklich gegen Insektenstiche empfohlen

      Viele Grüße
      Hildegard

      Antworten

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