Bienenweide

Die Bienenweide in voller Blüte im August

Die Bienenweide in voller Blüte im August

Die freundliche Pflanzenschutzberaterin eines großen Unternehmens, dessen Pflanzenschutzmittel wir verwenden, schenkte uns im Frühjahr eine große Samentüte “Bienenweide”-Samen.

Bis die Tüte von Hans-Jakobs Schreibtisch zu mir gelangte, war es bereits Ende Mai – fast schon zu spät, um die Blümchen noch auszusäen. Dennoch schnappte ich sie mir und beschloß, in einer Blitzaktion ein Stück ehemaliges Gemüsebeet, das aufgrund seines schweren Bodens eigentlich an die Wiese hätte angeschlossen werden sollen, dafür zu verwenden.

Bodenvorbereitung für die Bienenweide

Mitten im dieses Jahr sehr heißen und trockenen Frühsommer den ohnehin schweren Boden des vorgesehenen Stücks komplett umzugraben und unkrautfrei vorzubereiten, schaffte ich auf die Schnelle leider nicht.

Als Kompromiß wässerte ich zunächst durchdringend, um den Boden überhaupt bearbeiten zu können. Mit der Grabegabel lockerte ich dann den Boden – soweit ich denn überhaupt, mit beiden Füßen darauf hüpfend, hineinstechen konnte – und entfernte zumindest die dicksten Löwenzähne, Winden und anderen Wurzelunkräuter. Den restlichen Bewuchs hackte ich kurzerhand ab und rechte das Beet glatt.

Aussaat + Keimung

Noch am selben Tag kamen die Samen – eine Mischung aus 34 verschiedenen Blumen – in den Boden, die für die ca. 7 qm Fläche genau reichten. Nun hieß es abwarten und wässern, bis die Samen zu keimen begannen.

Natürlich kam das im Boden verbliebene Unkraut schneller wieder raus als alle Blümchen, und so rupfte ich alle paar Tage zumindest oberflächlich ab, was überflüssig war. Die ersten Sämlinge zeigten sich bereits nach einer Woche, und jeden Tag wurden es mehr.

Blüte der Bienenweide

Bienenweide: Dreifarbige Winde, weiß und blau – Bechermalve, rosa – Echtes Seifenkraut, weiß.

Bienenweide 1:
Links: Dreifarbige Winde, weiß und blau.
Rechts: Bechermalve, rosa – Echtes Seifenkraut, weiß.

Etwa ab Mitte Juli zeigten sich zaghaft die ersten Blütchen; die Bienen waren jedoch mit der nebenan in voller Blüte stehenden Edeldistel so beschäftigt, daß kaum einmal eine an den wenigen Blüten zu sehen war.

Die allerersten Blüten brachten die Zinnien in leuchtendem Rot und Pink sowie die Dreifarbige Winde. Danach ging es Schlag auf Schlag weiter, und jeden Tag bot die Bienenweide neue bunte Farbtupfer.

Das Bild ganz oben zeigt die Bienenweide Mitte August; seitdem sind inzwischen noch weiße und pinkfarbene Cosmeen aufgeblüht.

Blütenmischung

Bienenweide: Calendula, orange – Zinnie, rosa

Bienenweide 2:
Links: Calendula, orange – Zinnie, rosa. Rechts: ???

Laut Samentüte enthält die Mischung 34 Arten, von denen ich etliche, aber leider nicht alle identifizieren konnte.

Sachdienliche Hinweise nehme ich gerne entgegen! 🙂

  • Atlasblume, Farbischung
  • Ausdauernder Lein, blau
  • Bechermalve, weiß, rosa, pink
  • Bittere Schleifenblume, weiß
  • Büschelschön, blau
  • Cosmea/Schmuckkörbchen, weiß, rosa, pink
  • Damaszener Schwarzkümmel, blau
  • Doldige Schleifenblume, weiß
  • Dreifarbige Winde, blau, Farbmischung
  • Duftresede, weiß
  • Färbermädchenauge, gelb
  • Gefleckte Hainblume, hellblau

    Bienenweide 3: Kornblume, blau – ???, rosa. ?, weiß – Zinnie, rot

    Bienenweide 3:
    Links: Kornblume, blau – ???, rosa
    Rechts: ???, weiß – Zinnie, rot

  • Kapkörbchen, weiß
  • Kapkörbchen, orange
  • Klatschmohn, rot
  • Kornblume, blau
  • Leimkraut, rot
  • Liebeshainblume, blau, Farbmischung
  • Mandelröschen, Farbmischung
  • Marokkanisches Leinkraut, magenta-weiß
  • Meerviole, weiß, rosa, pink, violett
  • Moldawischer Drachenkopf, blauviolett
  • Ringelblume, gelb, orange
  • Roter Lein, weiß, rosa, rot, violett
  • Schlafmützchen, orange, Farbmischung
Bienenweide: ???, rot – Moldawischer Drachenkopf, blauviolett – Vergißmeinnicht?, hellblau – Islandmohn, gelb

Bienenweide 4:
Links: ???, rot – Moldawischer Drachenkopf, blauviolett
Rechts: Vergißmeinnicht?, hellblau – Islandmohn, gelb

  • Seidenmohn, weiß, rosa, rot, pink
  • Seifenkraut, pink-weiß
  • Sommer-Adonisröschen, rot
  • Sonnenblume, gelb
  • Sonnenflügel, Farbmischung
  • Strand-Silberkraut, weiß
  • Vergißmeinnicht, himmelblau
  • Vogeläuglein, weiß, pink, violett
  • Zinnie, rot, weiß

Die auf der Samenpackung genannten Arten

  • Klatschmohn
  • Sonnenblume

sind auf der Bienenweide definitiv nicht dabei. Ob sie einfach nicht gekeimt haben, weil sie unseren Boden nicht mögen, oder ob sie in der Samenmischung nicht enthalten waren, kann ich nicht sagen. Beide wachsen an anderer Stelle wild.

Weitere Bienenweide-Pflanzen

Stauden

Staudenwicke

Staudenwicke

Auch in den Staudenbeeten gibt es verschiedene, von Bienen und Hummeln gerne besuchte Blüten. Die beliebtesten bei uns sind der Lavendel, die Goldraute und die blaue Edeldistel.

Eine ganz besondere Stellung nimmt die Staudenwicke ein. Vor einigen Jahren schon habe ich sie ihrer hübschen Blüten wegen an den Zaun gepflanzt, wo sie jeden Sommer eifrig emporwächst und von Juni bis zum Frost unaufhörlich blüht. Je regelmäßiger man die abgeblühten Rispen wegschneidet, umso besser blüht sie nach.

Die Staudenwicke gehört zu den Lieblingsfutterplätzen der Holzbienen, einer großen Wildbienenart, die durch ihre enorme Größe und ihren tiefschwarzen Körper mit schwarz-blau irisierenden Flügeln auffallen. Seit zwei Jahren beobachte ich diese eindrucksvollen Insekten speziell an dieser Pflanze.

Einjährige Sommerblüher

Bei den einjährigen Sommerblumen steht die Sonnenblume bei den Bienen und Hummeln hoch im Kurs. An einem Fleckchen an der Hallenwand, wo im Vorjahr nur eine einzelne Sonnenblume gestanden hatte, hat sich dieses Jahr ein richtiger kleiner Sonnenblumenwald angesiedelt. Ein paar Schnüre zwischen jeweils einem Stickel rechts und links davon halten die fast zweieinhalb Meter hohen Pflanzen aufrecht.

Weitere Pläne in Sachen Bienenweide

Für das nächste Jahr bin ich dabei, einen langen Streifen am Zaun entlang für eine neue Bienenweide vorzubereiten. Da der Garten durch die Obstwiese im Frühjahr sehr viel Bienenfutter bietet, werde ich dort hauptsächlich Sommer- und Herbstblüher pflanzen.

An den Stickeln, wo ich sie gut vor dem Umfallen schützen kann, werde ich mehrere hochwachsende Sonnenblumenplätze anlegen. Weitere Staudenwicken dürfen am Zaun entlangklettern. Dazwischen plane ich Stauden und einjährige Blüher.

Nachtrag Ende September

Inzwischen blühen der Efeu und die blau-lila Herbstastern. An ihnen tummeln sich Bienen in Massen – und seitdem verirrt sich kaum noch ein Bienchen auf die bunte Bienenweide.

Ich werde wohl noch ein wenig lesen müssen, welche Blumen tatsächlich gute Nektar- und Pollenspender sind!

 

 

2 Gedanken zu „Bienenweide

  1. Doro

    Danke für diesen Erfahrungsbericht. Ich stehe in Sachen Wildbienen und Magerwiese noch ganz am Anfang und bin vor allem dankbar für die Aufzählung der Samenarten in entsprechenden Mischungen dankbar.

    Viel Erfolg weiterhin!
    Doro

    Antworten
  2. Daniela

    Vielen Dank für den Erfahrungsbericht. Ich finde es toll, dass heutzutage das Bewusstsein für Wildbienen und für ihre Bedürfnisse wächst und finde die Idee grundsätzlich auch sehr gut, eine Samenmischung auszubringen. Nur leider muss ich sagen, dass diese Mischung (obwohl sie gut gemeint ist!) vom ökologischen Nutzen nicht die Nachhaltigste/Sinnvollste ist…. sie beinhaltet einige Exoten, welche möglicherweise zwar Nektar bieten, jedoch für unsere gefährdeten und spezialisierten Wildbienen (diese benötigen bestimmte Wildpflanzen für die Pollensammlung) wertlos sind. Auch wage ich zu bezweifeln, dass diese Mischung langlebig und nachhaltig ist. Wahrscheinlich werden sich mit der Zeit einige Arten (a.e. die nicht-heimischen) durchsetzen. Auch ist die Frage, ob die Mischung ökologisch freundlich und pestizidfrei hergestellt wurde? Ich kann empfehlen, auf der Seite des Naturgarten Vereins (Naturgarten.org) nachzuschauen, dort findet man Bio-zertifizierte Betriebe welche einheimisches und wirklich bienenfreundliches Saatgut verkaufen. Natürlich sind manche Exoten schön, aber wenn man der Natur etwas Gutes tun möchte, konzentriert man sich auf heimische Wildpflanzen. Liebe Grüße aus Berlin, Daniela (@wasbluehtberlin)

    Antworten

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