Sauerkirsche Morellenfeuer

 

Sauerkirsche Morellenfeuer

Sauerkirsche Morellenfeuer

Frische Sauerkirschen sind nicht jedermanns Sache – nur wer es herb liebt, wird diese Kirschen frisch vom Baum genießen.

Verarbeitet dagegen sind Sauerkirschen sehr vielseitig verwendbar und erfreuen sich großer Beliebtheit.

Selbstfruchtbare Sauerkirsche

Das BdB Handbuch Obstgehölze beschreibt die Sauerkirsche als selbstfruchtbar; das heißt, man braucht keinen zweiten, gleichzeitig blühenden und als Befruchtersorte passenden Kirschbaum in der Nähe, damit sich Früchte entwickeln können.

Geschmack der Sauerkirschen “Morellenfeuer”

Morellenfeuer ist nicht allzu fest im Fruchtfleisch, das sich zusammen mit dem Saft bei Vollreife tiefdunkelrot durchfärbt. Die Früchte werden ja nach Menge des Fruchtansatzes und der Wasserversorgung etwa mittelgroß und lösen sich sehr gut vom Stein.

Der Geschmack der Kirschen ist angenehm aromatisch und im Vergleich zur viel öfter angebauten Schattenmorelle deutlich weniger säurebetont.

Sauerkirsche “Morellenfeuer” im Garten

Unser Sauerkirschbaum steht bereits seit mehr als zwanzig Jahren und zeigt sich völlig unproblematisch im Wuchs. Der lehmige Boden scheint ihm gut zugefallen, denn er trägt Jahr für Jahr zuverlässig.

Aufgrund der Trockenheit in diesem Jahr hatte ich öfter den Wasserschlauch unter dem Baum liegen, was er mir mit nicht allzu kleinen Früchten dankte.

Morellenfeuer reift etwa in der 5.–6. Kirschwoche; die Reife zieht sich stark folgernd über 2–3 Wochen hin. Es ist einerseits ein wenig mühsam, mehrmals durchpflücken zu müssen, andererseits hat es den Vorteil, daß die zu verarbeitende Menge überschaubar bleibt.

Im Winter braucht die Sauerkirsche einen gründlichen Schnitt, damit sie nicht innen verkahlt. Manche Quellen empfehlen einen Sommerschnitt direkt nach der Ernte. Sofern ich dafür Zeit finde, entferne ich nach der Ernte gerne die vielen senkrecht wachsenden Schossertriebe; den Hauptschnitt erledige ich in der Winterruhe.

In manchen Jahren kommt es vor, daß sich ein paar Kirschfruchtfliegen an den Sauerkirschen vergreifen. Es ist daher sinnvoll, mit Gelbtafeln ein Auge darauf zu halten, ob mit Befall zu rechnen ist, und gegebenenfalls entsprechend zu spritzen.

Vereinzelt hatte ich auch schon Befall mit schwarzen Blattläusen, die ich mit einer Mischung aus Wasser mit Spülmittel und Spiritus zwar nicht gänzlich ausmerzen, aber zumindest reduzieren konnte.

Sauerkirsche “Morellenfeuer” genießen

Diese Kirschen haben bei uns nur zwei Rohesser; demzufolge wird der Löwenanteil weiterverarbeitet. Lieblingsverwendungsformen sind

  • Sauerkirschkaltschale
  • Sauerkirschkuchen (z.B. Hefeteig mit Streuseln oder Quark, Donauwelle, Obstboden, Schwarzwälder Kirschtorte, …)
  • Sauerkirschmarmelade bzw. -gelee.

Sauerkirsche “Morellenfeuer” konservieren

Die Kirschen lassen sich wunderbar einfrieren oder auch einkochen, wobei ich die eiskalte Form der Konservierung eindeutig bevorzuge.

Vor dem Einfrieren wasche ich die Früchte, zupfe die Stiele ab und lasse sie – möglichst im Kühlschrank – gut abtropfen. Anschließend rollen sie durch den “Kirschomat”, ein praktisches kleines, mechanisches Gerät zum Entkernen, mit dem man leicht etwa 10 kg Kirschen in einer Stunde entsteinen kann.

Fazit: eine Sauerkirsche, deren Anbau sich lohnt, und die ich jederzeit ihres Geschmacks wegen der Schattenmorelle vorziehe.

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