“Die Weinkarten sind bald alle …” so oder ähnlich (viel schlimmer: “wir haben keine Weinkarten mehr!”) höre ich im Spätsommer regelmäßig die Aufforderung, mich um Aktualisierung und Druck der Preisliste zu kümmern.

Wie entsteht solch eine Weinkarte?

Gestaltung der Weinkarte

Übersichtlichkeit und leichte Lesbarkeit sind hier geboten, denn wer will schon die Lupe herausholen müssen, um seinen Lieblingswein zu finden … Und natürlich gehören ein paar Bilder dazu, die alle in den eigenen Weinbergen gemacht werden.

Das derzeitige Titelbild zeigt den “Big Boss” höchstselbst beim Ausbrechen eines jungen Rebstocks. Den linken Innenrand ziert ein Dornfelder-Rebstock mit seinen dicken blauen Trauben; ihm gegenüber sitzt ein Goldmuskateller, dessen Trauben goldgelb leuchten, während die Grauburgundertrauben auf der Außenseite ihre eigenwillige rosa-graue Farbe zeigen.

Technisch müssen die Bilder für den Druck geeignet sein: mindestens 300, besser 600 dpi Auflösung sind Voraussetzung für gute Druckqualität. Die Farben müssen statt des für Internet üblichen RGB-Farbraums auf das im Druck erforderliche CMYK-System (4-Farb-System) eingestellt werden.

Als Graphik-Mensch arbeite ich schon seit vielen Jahren auf einem Apple-Computer, aktuell auf einem iMac. Die Bildbearbeitung erledige ich mit Photoshop, einem sehr leistungsfähigen Programm aus dem Hause Adobe. Für das Layout verwende ich den “VivaDesigner”. Dieses in Koblenz beheimatete Layoutprogramm ist meines Erachtens bedeutend leistungsfähiger als die bekannten Produkte.

Format der Weinkarte

Das Lang-DIN-Format C6 (oder ein wenig kleiner) ist eine handliche Größe; zudem paßt eine Weinkarte in diesem Format leicht zusammen mit einem Briefbogen in einen gängigen Umschlag.

Das Format läßt sich auf verschiedene Weisen durch Falzen oder Heften erreichen. Der Übersichtlichkeit halber ziehen wir die aufklappbare, mehrfach gefalzte Weinkarte einer geklammerten Version vor. Auseinandergeklappt zeigt sie auf der Innenseite die Weine im Überblick. Die Außenseite bietet Platz für den Titel, Literweine, Sekte, Brände und Liköre sowie die Rückseite mit der Adresse und den geschäftlichen Spielregeln.

Papier für die Weinkarte

Da Bilder naturgetreu wiedergegeben werden sollen, kommt nur eine helle und glatte Papieroberfläche in Frage. Außerdem darf die Weinkarte nicht so leicht zerknittern, weshalb unsere Wahl auf ein zart cremefarbenes “Volumen”-Papier fiel. “Volumen” bedeutet, daß das Papier quasi ganz leicht aufgeschäumt ist und sich daher etwas dicker als ganz glattes Papier gleichen Gewichts anfühlt.

Weinkarte drucken

Drucktechnisch ist die Weinkarte ein 4-Farb-Offsetdruck; sie wird in der Druckerei im benachbarten Monsheim hergestellt, mit der wir schon seit vielen Jahren gut und gerne zusammenarbeiten. An dieser Stelle einmal herzlichen Dank an das Team der VMK-Druckerei, das uns immer sehr zuverlässig und pünktlich beliefert.

Vordrucke und Eindrucke

Der Druck findet üblicherweise in zwei Schritten statt: eine größere Auflage Vordrucke, etwa ein 2-Jahres-Bedarf, wird auf einmal gedruckt. Die Vordrucke enthalten nur die Bilder und alle farbigen Teile der Weinkarte, aber keinen Text. Dieser Vordruck ist ein klassischer 4-Farb-Druck.

Der Eindruck ist ein eigener Druckvorgang, bei dem die Textteile in die bereits gedruckten Vordrucke gedruckt werden. Damit beide Teile paßgenau verarbeitet werden können, erhalten die Dateien “Beschnittmarken” und “Paßmarken”, kleine Markierungen außerhalb des Druckbereichs, die dem Drucker beim korrekten Einrichten helfen.

Aktuelle neue Eindrucke

Die aktuelle Weinkarte ist zur Zeit noch als Vordruck vorrätig, daher brauche ich nur die Eindruck-Datei zu aktualisieren. Etliche Jahrgänge sind anzupassen, einige Restposten, die inzwischen ausverkauft sind, werden entfernt. Da alle Preise bleiben, ist die Datei schnell fertig und kann an die Druckerei gehen.